20. Arbeitstagung der DGEKW-Kommission Arbeitskulturen,
2.–4. November 2023, LMU München
Organisation: Prof. Dr. Irene Götz und Petra Schmidt, M.A., Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie, LMU München
Empirische und akteurszentrierte Forschungen zu rezenten Formen von Arbeit (im Sinne des weiten Arbeitsbegriffs) werfen die Frage auf, ob die herkömmlichen Analysekonzepte – fordistische vs. postfordistische Arbeit – noch passen, um eine weithin zu beobachtende Normalisierung entgrenzter, subjektivierter, prekärer oder auch deinstitutionalisierter Arbeit, eingebunden in vergleichsweise neue (Selbst-)Kontroll- und Disziplinarregimes, adäquat zu beschreiben.
Angesichts der in vielen Milieus sich zeigenden Normalisierungseffekte postfordistischer Lebensführung will diese Tagung ausloten, wieweit sich unsere Verständnisse von Arbeit und Leben im Alltag noch in die Formate und Blickwinkel einfügen, mit denen die Arbeitsethnografie und Industriesoziologie in den letzten Jahrzehnten geforscht hat.
Wir wollen auf Basis empirischer Forschungen im Feld der Arbeitsethnografie und verwandter Fachrichtungen der Frage nachgehen, inwiefern sich unser Arbeitsbegriff entsprechend verändern müsste. Wie könnte sich demzufolge ein “post-postfordistischesˮ Arbeitsparadigma beschreiben lassen?