Arbeit im soziokulturellen, ökonomischen und politischen Wandel.
14. Tagung der dgv-Kommission Arbeitskulturen, 26.–28. März 2009. Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München.
Programm | Tagungsbericht | Publikation
Diese internationale Fachtagung in Zusammenarbeit mit der „Kommission Arbeitskulturen“ innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde nimmt einen erweiterten Arbeitsbegriff in den Blick, der auch andere Formen neben der Erwerbsarbeit einbezieht. Im Zentrum der Tagung sollen Verfasstheit, Korrespondenz und insbesondere Wandlungsdynamiken von Arbeits- und Lebenswelten in Vergangenheit und Gegenwart stehen.
Diese Wandlungsprozesse werden in rezenten Studien mit Hilfe von Begrifflichkeiten wie „Postfordismus“, „Flexibilisierung“, „Prekarisierung“, „Subjektivierung“ oder „multiple Entgrenzungen“ analysiert. Die weitere Diskussion dieser Konzepte soll in München allerdings unter einem spezifischen Fokus erfolgen. So wird es darum gehen, solche Prozesse und Dynamiken unter der Perspektive von „Mobilität und Mobilisierung“ zu erhellen und dabei auch besonders die in der Volkskunde prominente historisch-vergleichende Perspektive stärker zu berücksichtigen. Die Leitbegriffe umschließen dabei nicht nur zeitliche, sondern auch räumliche, soziale, mentale, psychische und organisatorische Aspekte.
Das Spannungsfeld reicht von äußeren Mobilitätsanforderungen in Ausbildung, Berufslaufbahn, Arbeitsstrukturen und Lebensverhältnissen sowie gouvernementalen Regulationsstrukturen bis hin zu gesellschaftlichen Mobilitätsdiskursen und intrinsischen Prozessen der Be- und Verarbeitung von Mobilitätswünschen. Zu dem Themenfeld „Mobilität“ werden theoretische wie auch empirische Vorträge anvisiert, die nicht nur einschlägige Phänomene im Postfordismus, sondern auch historische Formen der „Arbeit in Bewegung“ gezielt und unter verschiedenen Aspekten in den Blick nehmen.